Если вы получилиDSH-1, то вас могут принять в
немецкий вуз с определенными ограничениями. Например, вас попросят подтянуть
немецкий на подготовительных курсах, параллельно с вашей основной учебой в
университете, на протяжении 1 семестра.
Если вы получилиDSH-2, то вас без проблем
принимают в немецкое высшее учебное заведение.
Если вы получилиDSH-3, то это говорит о
том, что у вас особенно хороший уровень владения немецким языком. Кроме
того, некоторые специальности в Германии требуют только сертификат
DSH-3 для того, чтобы на них учиться.
DSH - Beispiele für
Prüfungsaufgaben
- Hörverstehen
Text 1:
Ein großer Bruder oder eine große Schwester zu werden, ist sehr schwierig.
Wenn sich ein weiteres Baby in der Familie anmeldet, muss das erstgeborenen
Kind, bis dahin unangefochtener Mittelpunkt der Eltern, um Zuwendung, Zeit
und Zärtlichkeit konkurrieren ß mit einem winzigen Wesen, das sich für lange
Monate weitaus hilfsbedürftiger anstellen wird als es selbst. Immer wider
wird es sich zurückgewiesen fühlen – und alles tun, um die ungeteilte
Aufmerksamkeit der Eltern zurückzuerobern. Aber auch die Kleinen, die
Nachgeborenen, leiden unter dieser Konstellation. Auf lange Sicht können sie
sich anstrengen, wie sie wollen: mindestens einer ist immer schon da, der
mehr Kraft in den Fäusten und mehr Worte im Kopf und mehr Spiele im Schrank
hat, der alles besser weiß und kann – oder zumindest meint, er wisse und
könne alles besser.
Millionen Menschen wissen, wovon die Rede ist. Zwar wächst in Deutschland
inzwischen jedes vierte Kind ohne Bruder oder Schwester auf; doch über 14
Millionen Jungen und Mädchen und noch weitaus mehr Erwachsene bereiten sich
jeden Tag als Geschwister Freud und Leid.
Die Wissenschaft hat das Thema lange missachtet, aber jetzt erlebt die
Geschwisterforschung einen Aufbruch. Plötzlich wird gefragt, wie Brüder und
Schwestern einander beeinflussen. Wo liegen die Wurzeln ihrer Hassliebe?
Wieso sind leibliche Geschwister – aufgewachsen mit denselben Eltern,
demselben Schokopudding und demselben Abendgebet – so verschieden? Leiden
die mittleren Geschwister, weil sie von zwei Seiten wie ein Sandwich
gedeckelt sind? Was ist unverwechselbar bei Zwillingen? Sind Einzelkinder
ärmer dran? Die Forscher stehen noch am Anfang ihrer Arbeit. Was sie bereits
wissen, widerspricht allerdings vielen Überzeugungen und Klischees, an die
wir bisher geglaubt haben.
So unterscheiden sich Geschwister, - obwohl sie das Erbgut derselben
Eltern in sich tragen und in derselben Umgebung aufwachsen -, in ihren
Persönlichkeitsmerkmalen stärker voneinander als willkürlich auf der Straße
aufgelesene Personen mit entsprechendem Alter, entsprechendem Geschlecht und
ähnlicher sozialer Herkunft. Dieser erstaunliche Befund gilt bis hin zum
Intelligenzquotienten, der bei Geschwistern völlig ungleich ausfallen kann.
Ein weiteres Klischee ist die Vorstellung, dass Eltern ihre Kinder gleich
behandeln. Sosehr sie es auch beteuern mögen: Eltern behandeln ihre Kinder
weder gleich, noch sind ihnen alle Kinder gleichermaßen lieb. Oft haben
Vater und Mutter unterschiedliche Favoriten. In den USA, so das Ergebnis
zweier Großstudien, bevorzugen die meisten Mütter das jüngere Kind.
Auch wurde die Frage untersucht, ob Streitereien unter Geschwistern ihre
Entwicklung negativ beeinflussen. Die Forscher sagen heute: Zank und Streit
im Kinderzimmer sind normal und, solange sie nicht ausarten, sind sie
letztlich sogar wünschenswert, denn Rivalität wird als Entwicklungsmotor.
Eifersucht, so heißt es, stabilisiert die eigene Identität, indem sie zu
Leistungen anspornt und hilft, sich abzugrenzen.
Zusammen aufwachsende Geschwister, sollte man denken, erleben in ihrer
Kindheit das Gleiche. Tatsächlich erinnern sie sich sehr unterschiedlich an
die gemeinsamen Rituale in der Familie: Den einen quält das Abendlied vor
dem Zubettgehen, der andere versteht es als mütterliche Zuwendung.
Es ist bemerkenswert, dass bei allem Konfliktpotential Geschwister in
ihrer frühen Persönlichkeitsentwicklung starken Einfluss aufeinander nehmen.
Das liegt daran, dass Brüder und Schwestern die erste soziale Gruppe bilden,
in die ein Kind sich einfügen muss. Bei ihnen lernen sie das ganze Spektrum
menschlicher Gefühle wie Liebe, Hass, Freude, Trauer, Rivalität oder
Enttäuschung. Und sie merken, wie widersprüchlich Gefühlsbeziehungen sind,
denn Gefühle zwischen jungen Geschwistern können stündlich wechseln. „Jedes
Geschwister-Dasein bedeutet ein hochkomplexes Gefühlswirrwarr“, fasst der
Wissenschaftler Jürg Frick, Psychologe an der Pädagogischen Hochschule in
Zürich, zusammen. Wie ein Mensch denkt und fühlt, wie er seinen Partner
auswählt und mit ihm umgeht, was er mag oder verabscheut, kurz: alles, was
einen Menschen ausmacht, hängt weitaus mehr von seinen Brüdern und
Schwestern ab, als man bisher angenommen hat.
Diese spezifische Nähe zwischen Geschwistern erzeugt das, was Psychologen
„Tiefenbindung“ nennen, eine Bindung, die lange anhält. „Die
Geschwisterbindung“, sagt Frick „ist die dauerhafteste eines Menschen.
Eltern sterben, Partner und Freunde kommen und gehen, doch Bruder und
Schwester bleiben einem in der Regel lebenslang erhalten“. Bereits ein
Siebenjähriger verliert seinen Spielkameraden, wenn er ihn unablässig
schlecht behandelt. Den Bruder aber wird kein Kind los. Brüder und
Schwestern lassen sich länger strapazieren. Tatsache ist aber auch, dass
Geschwister Macht haben. Man kann zu ihnen keine Nicht-Beziehung haben, denn
man hat so viel Zeit miteinander verbracht. Selbst wenn man sich völlig
zerstreitet, wenn man nicht mehr miteinander spricht, wird man sie in
Gedanken nicht los. Jürg Frick behauptet: „Zeit ihres Lebens suchen sie die
Anerkennung des anderen“.
In der Rückschau ist festzustellen, dass Geschwisterbeziehungen in Wellen
zu verlaufen scheinen: Bis zur Pubertät setzen sie sich intensiv auseinander,
sind sie im gleichen Alter, verbrüdern sie sich oft zu einer Art
Kindergewerkschaft gegen die Eltern; im Erwachsenenalter nimmt der Kontakt
ab, wenn jeder am eigenen Leben baut. Zweimal finden sie noch eng zueinander:
wenn die gebrechlichen Eltern versorg werden müssen und wenn sie selbst alt
sind – der Blick in die Vergangenheit weckt Erinnerungen an die gemeinsame
Kindheit, die kostbar geworden ist.
Heute sind die Zeiten rau: Ehen brechen, Partnerschaft zerbröseln,
Freunde verlieren sich aus den Augen. Immer mehr Menschen entscheiden sich
für nur ein oder überhaupt kein Kind. Brüder und Schwestern sind in diesem
Land ein Gut, das langsam knapp wird – und deshalb, sagen Soziologen, werden
sie immer wichtiger und sind pfleglich zu behandeln.
(Aus: DER SPIEGEL, Nr. 2/9. 1.06, gekürzt. Mit Leerzeichen 6 009 Zeichen)
Worterklärung:
Jürg Frick, Psychologe an der Pädagogischen Hochschule in Zürich
Aufgaben: Beantworten Sie die Fragen im Sinne des Textes und in
vollständigen Sätzen!
(Es können maximal 100 Punkte erreicht werden.)
1. Worin unterscheiden sich die Rollen des erstgeborenen und des nach
folgenden Kindes? Beenden Sie die Sätze! (10 Punkte)
- Das erstgeborene Kind fühlt sich bedroht,
weil........................................................................................................................................................................
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.........................................................................................................................................................................................................................................................
- Das jüngere Geschwisterkind hat zu kämpfen,
weil.................................................................................................................................................................
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2. Das Erbgut der gemeinsamen Eltern ist die Basis für alle Geschwister.
Sind sie deshalb gleich? Antworten Sie ausführlich! (20 Punkte)
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3. Was ist laut Text richtig? Kreuzen Sie an! (5 Punkte)
- Eltern lieben ihre Kinder alle gleichermaßen.
- Ohne es zu wollen, lieben und behandeln Eltern
ihre Kinder verschieden.
- Väter lieben ihre Söhne
mehr als ihre Töchter.
4. Welche Rolle spielen Streit und Eifersucht im
Kinderzimmer?(20 Punkte)
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5. Brüder
und Schwestern bilden die erste soziale Gruppe, in die ein Kind sich einfügen
muss. Welche frühen Erfahrungen machen die Kinder?
(20 Punkte)
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6. Worin unterscheiden sich laut Text Geschwister
von guten Freunden?(10 Punkte)
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7. Zu welchen
Lebenszeiten sind die Bindungen zwischen Geschwistern besonders intensiv und
warum? Bitte schreiben Sie vollständige Sätze!
(15 Punkte)
a.......................................................................................................................................................................................................................................................
..........................................................................................................................................................................................................................................................
b.......................................................................................................................................................................................................................................................
..........................................................................................................................................................................................................................................................
c........................................................................................................................................................................................................................................................
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- Leseverstehen
Text 2:
Die jetzige
Bundesregierung plant ein Gesetzt, das Eltern die „körperliche Züchtigung“
ihrer Kinder in Zukunft gänzlich verbieten soll. Kinder sollen ein Recht auf
gewaltfreie Erziehung haben.
Wenn Eltern
Kinder erziehen, dann rutscht ihnen gelegentlich die Hand aus, und es gibt
schon mal was hinter die Ohren. Das hat schließlich noch niemandem
geschadet. Oder? Die Bundesregierung sagt dagegen, dass
Mädchen und Jungen ein Recht auf gewaltfreie Erziehung hätten. Körperliche
Bestrafungen, seelische Verletzungen und andere entwürdigende
Maßnahmen sind künftig unzulässig. Die Möglichkeiten der Jugendhilfe,
bei Konflikten tätig zu werden, werden gestärkt. So steht es in einem von
der Bundesregierung formulierten Gesetz, über das aber noch abgestimmt
werden muss.
Es war für
dieses geplante Gesetzt höchste Zeit, finden Fachleute. Für entnervte Eltern
haben Kinder so etwas wie eine permanente Blitzableiterfunktion.
Überall ist es verboten, andere Menschen zu schlagen, nur in der Familie ist
es erlaubt. Immerhin drei Viertel aller Mütter und Väter werden beim Umgang
mit dem eigenen Nachwuchs handgreiflich. Weit über eine Million Kinder in
Deutschland müssen nach Expertenschätzung regelmäßig erfahren, was
„körperliche Züchtigung“ bedeutet. Viele von ihnen werden schon als
Säuglinge geprügelt. Die Folgen sind bekannt: Wer geschlagen wird, das
zeigen mehrere Studien, dem sitzt später selbst die Hand locker.
Strafrechtliche Konsequenzen wird das geplante Gesetzt zwar nicht haben,
jedoch wird jede Form von Prügeln in der Erziehung gesellschaftlich
geächtet. Schwere Formen von Misshandlung und Missbrauch von
Minderjährigen allerdings sind heute schon strafbar. Die meisten Eltern
schlagen nicht aus Bosheit zu, sondern aus Überforderung und Unwissen. In
solchen Fällen soll die Jugendhilfe eingreifen können, ohne gleich die
Polizei einzuschalten. Eltern sollen nicht als Kriminelle abgestempelt
werden.
Zum Beispiel
ist in Schweden seit 1979 die körperliche Züchtigung verboten, und
tatsächlich werden seitdem weniger Kinder geschlagen.